Ich habe die AWS Certified Solutions Architect - Associate (CSA-03) Prüfung bestanden - so schaffst du es auch!

Veröffentlicht am Dienstag, 20. Mai 2025
Inhaltsverzeichnis

Warum solltest du eine AWS Zertifizierung erhalten?

Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich kurz erläutern, warum es sich überhaupt lohnt, eine AWS Zertifizierung zu erwerben. In der heutigen IT-Landschaft sind Cloud Computing und vor allem Hyperscaler nicht mehr wegzudenken, und AWS bleibt der Marktführer mit dem größten Marktanteil .

Eine AWS Zertifizierung bringt dir ein paar konkrete Vorteile. Zuallererst zeigst du damit, deine Fachkompetenz. Wie ich in meinem vorherigen Post schon erwähnt habe, ist es etwas anderes wenn du sagst: "Ich habe mehrere Jahre mit AWS gearbeitet und kenne mich gut mit den Services X, Y und Z aus", oder ob du diese Aussage mit anerkannten Zertifizierungen untermauern kann. Mit einer Zertifizierung (gut, vielleicht nicht eine von den Foundational Levels) zeigst du, dass du nicht nur Grundkenntnisse besitzt.

AWS selbst sagt auf der Seite zur Prüfung folgendes:

Wie hilft mir die Zertifizierung „AWS Certified Solutions Architect – Associate“ bei meiner Karriere?

Diese Zertifizierung gehört zu den 10 wichtigsten Zertifizierungen des Jahres 2023 im " IT Skills and Salary Report " von Skillsoft. Personen, die diese branchenweit anerkannte Zertifizierung erworben haben, berichten, dass sie nun mehr Selbstvertrauen haben und gegenüber technischen IT-/Cloud-Kollegen und -Kunden glaubwürdiger auftreten können.

Für mich persönlich war der Erwerb einer AWS Zertifizierung ein wichtiger Schritt, um mein Cloud-Wissen zu formalisieren und meine Beratungskompetenz zu stärken. Und, so traurig es auch ist: In Deutschland zählt nichts ohne den entsprechenden Schein. Also muss auch ich mich an diese Anforderung anpassen.

Welche AWS Zertifizierung solltest du zuerst machen?

AWS bietet aktuell 12 verschiedene Zertifizierungen an, mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden von Foundation über Associate und Professional bis hin zu Specialty-Zertifikaten. Die Wahl kann überwältigend sein. Nach meiner Erfahrung ist die AWS Certified Solutions Architect - Associate die beste erste Wahl, weil sie einerseits auch nicht zu schwer für den Anfang ist und trotzdem noch einen hohen Praxisbezug mitbringt. Dadurch, dass die Prüfung sehr auf Wissen in der Breite abzielt, verstehst du gleich sehr viele Konzepte auf einmal. So ist dann auch viel dabei, was in den meisten Cloud-Projekten direkt angewendet werden kann.

Ich kenne allerdings auch Personen, denen das zu lahm war und die direkt den Solution Architect - Professional oder gar die Advanced Networking - Specialty Prüfungen zu Beginn abgelegt haben. Entweder war schon das passende Hintergrundwissen vorhanden (weil man z.B. jahrelang in der Netzwerktechnik gearbeitet hat) oder weil man dadurch bei der Rezertifierung nach 3 Jahren zwei Zertifizierungen auf einmal erneuern kann. Die Auszeichnungen sind nur 3 Jahre gültig (was schon echt gut ist, bei Azure und GCP laufen diese bereits nach 2 Jahren ab), aber manche “höhere” Zertifizierung erneuert automatisch “niedrigere” Niveaus. Hier findest du mehr Infos dazu.

Je nach deinem beruflichen Hintergrund könnte auch der AWS Certified Developer - Associate als Einstieg sinnvoll sein, besonders wenn du bereits als Entwickler tätig bist und primär mit Code arbeitest. Die Überschneidung zwischen beiden Zertifizierungen ist erheblich, etwa 60-70%.

Für absolute AWS-Neulinge kann der AWS Cloud Practitioner als sanfterer Einstieg dienen, allerdings bietet er weniger fachliche Tiefe und wird in Projekten weniger wertgeschätzt. Dafür kostet er aber auch nicht so viel und man kennt dann schon die AWS-Vokabeln und du weißt zumindest schon einmal, was jeder Service für eine Aufgabe hat. Ich jedenfalls werde die Prüfung "zwischendurch" erledigen, weil für mich nicht der höchste Mehrwert dahinter steht.

Was bedeutet die AWS Certified Solutions Architect Zertifizierung

Als Entwickler kennst du möglicherweise schon einige Grundlagen, aber diese Zertifizierung hebt dein Know-how auf ein professionelles Level. Sie belegt, dass du nicht nur programmieren kannst, sondern auch die Architektur einer soliden Cloud-Infrastruktur verstehst.

Mit dieser Zertifizierung kannst du nachweisen, dass du Unternehmen bei ihrer AWS-Migration beraten, die geeigneten Services auswählen und dabei Kostenaspekte berücksichtigen kannst. Auf dem aktuellen Arbeitsmarkt wird diese Qualifikation zunehmend nachgefragt und kann dir neue Türen öffnen. Der Hintergrund ist simpel: Wie unterscheide ich mich von anderen Bewerben in einer Flut von Bewerbungen? In meinem Fall ist es so, dass ich für so manche Projekte nicht vorgestellt werde, wenn ich bestimmte Zertifizierungen nicht besitze.

Die wichtigsten AWS-Services für die Prüfung

In diesem Abschnitt stelle ich dir die AWS-Services vor, die in der Prüfung besondere Beachtung finden.

EC2: Elastic Compute Cloud

EC2 bildet das Kernstück vieler AWS-Architekturen. Du solltest die verschiedenen Instance-Typen, Auto-Scaling-Mechanismen und Deployment-Strategien kennen. Auch die verschiedenen Preismodelle (On-Demand, Reserved, Spot) waren in meiner Prüfung relevant.

Datenbank-Services: RDS & Aurora

RDS ist der Service für klassische, relationale Datenbanken, welche hochverfügbar und performant in der Cloud bereitgestellt werden sollen.

  • Multi-AZ-Deployments für hohe Verfügbarkeit
  • Read Replicas für verbesserte Performance und Skalierbarkeit
  • Wann wähle ich Aurora (Cluster, Serverless) und wann reicht RDS aus? (Spoiler: fast immer ist Aurora die bessere Wahl, zumindest im Kontext der Prüfungen)

VPC: Virtual Private Cloud

Hier wird es technisch anspruchsvoller mit Netzwerk-Themen. VPC hilft dabei, private Netzwerke zu erstellen und zu verwalten.

  • Security Groups (stateful) vs. NACLs (stateless)
  • Subnetting und Routing-Konzepte
  • VPC Peering, Transit Gateway, Endpoints
  • Zusammenspiel mit Services wie VPN und Direct Connect

Load Balancing mit ELB

ELB ist zuständig für dynamische Lastenverteilung von Anfragen.

  • Application Load Balancer (ALB) für HTTP/HTTPS-Traffic
  • Network Load Balancer (NLB) für TCP/UDP-Traffic
  • Die Entscheidung für den richtigen Load Balancer in verschiedenen Szenarien ist ein häufiges Prüfungsthema
  • Abgrenzung zu Route 53 und Global Accelerator in High Availability Szenarien

Storage-Optionen

  • S3 mit seinen unterschiedlichen Storage-Klassen (Standard, IA, Glacier usw.)
  • EBS für Blockspeicher
  • EFS für Dateisysteme
  • FSx für Windows und Lustre
  • Storage Gateway , um On-Premise Anwendungen mit S3 zu verbinden

Weitere wichtige Services

Die fünf Säulen des AWS Well-Architected Frameworks

Das AWS Well-Architected Framework taucht in der Prüfung regelmäßig auf. Diese fünf Prinzipien solltest du verinnerlichen:

  • Operational Excellence: Automatisierung und Überwachung der Infrastruktur
  • Sicherheit: Datenschutz und Systemsicherheit
  • Zuverlässigkeit: Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit der Anwendung
  • Leistung und Effizienz: Optimale Nutzung der Ressourcen
  • Kostenoptimierung: Vermeidung unnötiger Ausgaben

Die sechste Säule Nachhaltigkeit scheint aktuell noch nicht so stark im Fokus der Prüfung zu stehen, könnte aber in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Die Prüfung wird laufend weiterentwickelt und laut der Prüfungsbedingungen trägt man als Prüfling auch dazu bei, dass man Beta-Tester für neue Fragen ist. Diese Fragen werden dann nicht ganz so stark gewichtet wie der Rest.

Mein persönlicher Lernplan

Der folgende Lernansatz hat mir zum Bestehen der Prüfung verholfen.

1. Effektive Lernmaterialien auswählen

Diese Quellen haben sich für mich als besonders wertvoll erwiesen:

  • TutorialsDojo : Die Übungstests sind äußerst hilfreich und teilweise sogar anspruchsvoller als die tatsächliche Prüfung. Jon Bonso hat dort auch einige Kurse, die die Konzepte erklären.
  • Udemy-Kurs von Stephane Maarek : Seine Art, komplexe Konzepte verständlich zu erklären, hat mir sehr geholfen. Wahlweise bietet er auch nur Prüfungsfragen an.
  • Die offiziellen AWS Whitepapers (trotz ihres eher trockenen Charakters unverzichtbar). Am besten ist es, themenbasiert durchzuschauen. Also statt "Welche Services halfen Unternehmen X bei einer Migration" nach den Themen "Wie Unternehmen X dank AWS Y€ gespart hat" Ausschau halten.
  • Das AWS Well-Architected Framework (grundlegend für das Verständnis der AWS-Philosophie)
  • Der AWS Exam Guide (gibt einen guten Überblick über die Prüfungsinhalte)

Ganz wichtig: Benutze keine “Exam dumps”. Das sind quasi Gedächtnisprotokolle der Fragen. Diese zu verbreiten und zu benutzen ist laut den AWS Bedingungen verboten und kann dazu führen, dass du die Zertifizierung aberkannt bekommst. Letzten Endes entwertet das auch die Auszeichnung selbst, weil du eigentlich gar nicht genau das Wissen für einen Job besitzt. Die Übungsprüfungen von TutorialsDojo (Jon Bonso), Stephane Maarek und andere orientieren sich nur am Stil der Prüfungen (Formulierungen, Schwierigkeitsgrad, Auswahlmöglichkeiten usw.), sind aber nie eine exakte Kopie.

2. KI-gestütztes Lernen

Ein Ansatz, der mir weitergeholfen hat: Ich habe mir ein Google Gemini Gem erstellt, um mir schwierige Konzepte erklären zu lassen und zusätzliche Übungsfragen zu generieren. Dadurch hatte ich direkt einen Prüfer und gleichzeitig einen Lehrer vor mir, den ich komplett mit Fragen löchern konnte. Und das Beste ist, dass ich auch direkt Quellen zu den Aussagen bekommen habe. Das Problem an den meisten LLMs ist, dass sie auch gerne mal eine Antwort halluzinieren und man dann ein Detail falsch lernt. Und gerade auf Details sollte man bei den AWS Prüfungen sehr genau achten. Richtig gut fand ich die Möglichkeit, Freitextantworten auf Fragen geben zu können. Dadurch habe ich schnelles Feedback bekommen, wie gut mein Wissen eigentlich wirklich ist.

3. Praktische Übungen und Hands-on-Erfahrung

Theorie allein reicht nicht aus. Für praktische Erfahrungen habe ich genutzt:

  • Eine AWS-Sandbox zum Experimentieren (gabs bei TutorialsDojo). Das ist im Grunde nichts anderes als ein sehr stark limitierter AWS-Account, der aber die Möglichkeit gibt, ein paar Dinge konkret auszuprobieren. Nach zwei Stunden wird dieser dann wieder gelöscht.
  • Meinen eigenen AWS-Account (der Free Tier genügt für die meisten Übungen). Wenn du einen neuen AWS-Account anlegst, dann kannst du für das erste Jahr Gebrauch vom Free Tier machen und einige Services vergünstigt nutzen. Vergiss nur nicht, Resourcen auch wieder zu löschen oder EC2-Instanzen zu stoppen! Sonst wird das schnell zu einer Kostenfalle. Nutze auch immer kleine Instanzen, es geht schließlich nur ums Prinzip.

Mein Tipp: Setze die Szenarien aus den Übungsfragen tatsächlich in die Praxis um. Wenn du beispielsweise das Konzept eines ALB nicht vollständig verstehst, erstelle einen und teste seine Funktionalität. In dem Zusammenhang lohnt sich auch hin und wieder die Verwendung der AWS CLI. In den Prüfungsfragen kann es vorkommen, dass man bestimmte Probleme von EC2 programmatisch mit der CLI lösen und die genauen Befehle wissen muss.

Bonustipp: Bevor du mit dem Lernen anfängst, lege den Prüfungstermin fest. Dadurch bekommst du eine gewisse Verbindlichkeit und allein der psychologische Effekt begleitet dich durch die darauffolgende Zeit. Sollte es nicht klappen, kannst du immer noch bis zu einen Tag vorher kostenlos stornieren. Ich habe mich genau einen Tag vor der Prüfung angemeldet 😅 Bis zum Tag vor dem Termin war ich mir sehr unsicher, ob ich mir das dann auch wirklich zutraue. Thema zutrauen: Wenigstens 75% solltest du in den Übungsprüfungen als Ergebnis vorzeigen können, besser sind 80%. Das gibt dir noch mal ein gutes Gefühl, dass du das schaffen kannst. 70% sind in der Regel zu knapp, aber das hängt am Ende auch von den Fragen am Prüfungstag ab.

4. Meine Erfahrungen am Prüfungstag

Die Prüfung war definitiv herausfordernd. Ich musste deutlich mehr Fragen markieren als bei früheren Tests, um sie später noch einmal zu überprüfen. Viele Fragen waren komplex formuliert, mit mehreren plausibel erscheinenden Antwortmöglichkeiten.

Was mir geholfen hat:

  • Zunächst die eindeutigen Fragen beantworten
  • Komplizierte Fragen markieren und später darauf zurückkommen
  • Bei Multiple-Choice-Fragen durch Ausschlussverfahren vorgehen
  • Kompromisse kennen: Kosteneffiziente Infrastruktur ist meistens nicht hochverfügbar und umgekehrt, für manche Szenarien gibt es oft nur "die eine" Lösung
  • Auf Schlüsselwörter in der Fragestellung achten (kosteneffizient, schnellste Lösung, höchste Verfügbarkeit, kürzeste Latenz usw.)

Und ganz wichtig: Nichts neues am Prüfungstag ausprobieren! Das kann ich gar nicht genug betonen. Sprich: Wenn du bisher immer die Übungsprüfungen “in one sitting” absolviert hast, dann solltest du das in der Prüfung auch so machen. 130 Minuten klingen zwar nach viel, aber am Ende war es dann doch recht knapp für mich. Da habe ich mich auch ein bisschen verschätzt, weil ich die Übungsprüfungen bisher immer in etwa einer Stunde gelöst habe. Ich hatte zum Schluss nur noch 15 Minuten Restzeit übrig. Warum schreibe ich das? Weil durch Hin- und Herspringen schnell Zeit vergehen kann, die du zur Beantwortung deiner Fragen brauchst. Insbesondere musst du dich in die Fragen erst wieder neu einlesen und verstehen, was von dir gefragt wird.

Wenn du lieber die einfachen Fragen heraussuchst (also die, die du ganz sicher beantworten kannst) dann mache das auch so am Tag der Prüfung.

Bei mir war es dann so, dass mir dann etwa 30 Minuten vor Ende die Konzentration massiv eingebrochen ist und ich mich noch rund 15 Minuten durch die Prüfung gequält habe. Ich habe nämlich noch ganz zum Schluss versucht, so viele Fragen wie möglich zu reviewen und eventuell die Antwort zu korrigieren. Letzten Endes bin ich durch den halben Fragensatz gegangen und hab es dann gelassen, die zweite Hälfte anzusehen. Aber ich habe auf jeden Fall alle markierten Fragen angeschaut und überlegt, ob die Antwort passt. Das sollte auch dein Vorgehen sein, nachdem du den ersten Durchgang durch die Prüfung gemacht hast.

Komplett unterschätzter Aspekt: Die Onlineprüfungen (also die, die du von zu Hause machen kannst), sind super heftig von den Rahmenbedingungen her und sehr streng. Nach Bericht eines Freundes (der ebenfalls zertifiziert ist) läuft das so, dass du einerseits nur mit dem Laptop die Prüfung ablegen darfst, dann durch dein Zimmer laufen musst, um dem Prüfer die Umgebung zu zeigen und auch genau geschaut wird, was du in den Steckdosen stecken hast. Für die Prüfung selbst musst du die PearsonVue Software installieren, die meiner Ansicht nach genauso gut auch Spyware sein könnte. Es läuft während der Prüfung immer eine (oder mehrere?) KI/KIs mit, welches in Echtzeit Anomalien überprüft. Sollten auffällige Geräusche bemerkt werden oder wendest du den Blick zu lange vom Monitor ab, dann ist die Prüfung sofort vorbei.

Die andere Möglichkeit ist, die Prüfung in einem anerkannten Testzentrum abzulegen. Das fand ich die deutlich entspanntere Lösung, weil der Blickkontakt mit dem Monitor egal war und ich auch Notizen machen durfte. Ich durfte auch mehrere Minuten lang einfach Löcher in die Luft starren, wenn ich Lust dazu hatte. Das ist auch die Möglichkeit, zu der ich dir sehr rate. Ein Tapetenwechsel ist vielleicht auch nicht verkehrt, vor allem, wenn man wie ich wirklich sehr viel Zeit zu Hause verbringt, um zu lernen.

Typische Fallstricke in der Prüfung

Hier sind einige Bereiche, in denen ich besonders aufmerksam sein musste:

  • Unterscheidung von Security Groups und NACLs. Die verschiedenen Eigenschaften (stateful vs. stateless) sind entscheidend
  • S3 Storage Classes. Die unterschiedlichen Abrufzeiten und Kostenstrukturen jeder Klasse müssen bekannt sein
  • Multi-AZ vs. Read Replicas. Der Unterschied zwischen Hochverfügbarkeit und Performance-Optimierung
  • Kostenoptimierung. Viele Fragen zielen darauf ab, wie eine Lösung am kostengünstigsten umgesetzt werden kann. Wie oben schon angerissen, bringt das aber ein paar Kompromisse mit sich
  • Hybrid-Architekturen. - Die Verbindung von On-Premises- und AWS-Umgebungen ist ein wiederkehrendes Thema

Hier noch ein paar Nuggets ohne besondere Reihenfolge:

  • Nah beieinanderliegende Begrifflichkeiten wie Lambda Reserved Concurrency und Provisioned Concurrency, oder EC2 Instance Savings Plan und Compute Savings Plan, oder VPC NAT Gateway und NAT Instance, … die Liste ist nahezu endlos.
  • Komplexe Szenarien, die mit noch komplexen Antwortmöglichkeiten abgedeckt werden. Hier kannst du dir den gemeinsamen Nenner anschauen und direkt herausfiltern, welche Antwort am plausibelsten ist
  • Der letzte Satz der Frage. Ich habe in den Übungsprüfungen schon so oft den richtigen Gedankengang gehabt, aber nicht ordentlich gelesen und somit nur zwei statt der geforderten drei Antworten gegeben.
  • Zuständigkeiten von Services. Typische Fragen sind relativ lang und decken viel Infrastruktur ab und dies wird versucht, mit Services zu beantworten, die auf dem Papier gut klingen, in der Realität aber gar nicht das Problem lösen können. Zum Beispiel ist Comprehend super für Anwendungsfälle mit Textverständnis, SageMaker kann das prinzipiell auch - aber nur zu hohen Kosten, weil das KI-Modell selbst trainiert werden muss etc.

Fazit: Solltest du die AWS Zertifizierung machen?

Die AWS Certified Solutions Architect - Associate Prüfung ist anspruchsvoll, aber mit strukturierter Vorbereitung machbar. Ich habe knapp 3 Wochen Zeit (Vollzeit) zum Lernen aufgewendet, nachdem ich knapp ein halbes Jahr nichts mehr mit AWS entwickelt habe. Mit etwas mehr Praxis hätte ich das auch schneller hinbekommen.

Der Wert dieser Zertifizierung geht weit über die formale Qualifikation hinaus. Sie hat mein Verständnis für Cloud-Architekturen grundlegend vertieft und ermöglicht mir, Infrastruktur-Herausforderungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Die kurze Antwort auf die Frage, ob du eine AWS Zertifizierung erhalten solltest: Ja, definitiv! Gerade die Solutions Architect Associate Zertifizierung bietet einen hervorragenden Einstieg mit dem besten Verhältnis von Aufwand zu Nutzen. Sie verbessert nicht nur deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern befähigt dich auch, fundierte Entscheidungen in der Cloud-Architektur zu treffen.

Überlege dir jedoch genau, welche AWS Zertifizierung zu deinen Karrierezielen passt. Für Entwickler könnte die Developer Associate manchmal relevanter sein, für Einsteiger ohne IT-Hintergrund wäre vielleicht der Cloud Practitioner der bessere erste Schritt.

Viel Erfolg auf deinem Weg zur AWS-Zertifizierung!


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