Warum ich alle AWS-Zertifizierungen bekommen möchte
Veröffentlicht am Donnerstag, 15. Mai 2025Kontext
Allein die Überschrift klingt verrückt. Trotzdem möchte ich mich auf die Reise begeben, um alle AWS-Zertifizierungen, die derzeit (2025) in Deutschland geprüft werden können, abzulegen. Es handelt sich dabei um 12 Stück:
- AWS Certified Cloud Practitioner
- AWS Certified AI Practitioner
- AWS Certified SysOps Administrator - Associate
- AWS Certified Developer - Associate
- AWS Certified Solutions Architect - Associate
- AWS Certified Data Engineer - Associate
- AWS Certified Machine Learning Engineer - Associate
- AWS Certified Solutions Architect - Professional
- AWS Certified DevOps Engineer - Professional
- AWS Certified Advanced Networking - Specialty
- AWS Certified Machine Learning - Specialty
- AWS Certified Security - Specialty
Aber warum tue ich mir das an? Einige persönliche und berufliche Faktoren motivieren mich zu diesem Schritt. Diesen Blog werde ich nutzen, um meinen Fortschritt zu dokumentieren – sowohl Erfolge als auch Herausforderungen.
Was ist AWS?
Falls du unter einem Stein leben solltest: AWS ist der aktuell größte Cloudanbieter weltweit. Stelle dir das wie eine große Werkzeugkiste vor. Für nahezu jedes Infrastrukturproblem, das Unternehmen haben könnten, bietet AWS eine Cloud-Lösung. Somit müssen sich Unternehmen etwa keine eigenen Server kaufen und diese warten, nicht um Datenbankadministration kümmern, sie können diese Dienste einfach bei AWS einkaufen oder mieten, und natürlich noch viele weitere Services nutzen.
Beispiele: Braucht dein Unternehmen eine Möglichkeit, um viele Nutzer zu verkraften? Darf deine Datenbank niemals offline sein? Oder möchtest du die Zugriffszeiten für deine Anwendung auf der ganzen Welt reduzieren? AWS bietet für all diese Anforderungen passende Werkzeuge.
Warum ich alle AWS-Zertifizierungen anstrebe
Die persönliche Challenge
Diese Menge an Wissen zu erlernen, stellt für mich eine spannende Herausforderung dar, die ich in dieser Form zuletzt im Studium erlebt habe. Diese brachiale Menge an Information vom Bildschirm in den Kopf zu bekommen - fantastisch!
Anders als im Studium, wo vieles rein theoretisch blieb, kann ich das AWS-Wissen direkt in meinem Arbeitsalltag anwenden. Natürlich alles mit Abstrichen, weil alles stark davon abhängt, in welchen Projekten ich beschäftigt bin (dazu gleich mehr). Ich bekomme hier die Möglichkeit, richtig tief oder auch einfach sehr breit Themen zu erforschen und kennen zu lernen und genau das hat mir ehrlicherweise ein bisschen gefehlt.
Mein Bildungshintergrund
Ein wesentlicher Motivator für mich ist mein Bildungsweg. Ich musste mein zuvor genanntes Studium (oder besser: unterschiedliche Studiengänge) mehrmals abbrechen, weil einfach das Leben dazwischen kam und ich privat sehr herausgefordert war.
Das hatte jedoch auch eine positive Seite: Ich konnte mich selbstständig machen und unterstütze seit einigen Jahren als externer Berater verschiedene Unternehmen in der Softwareentwicklung. Allerdings blieb trotzdem ein Loch in meinem Lebenslauf übrig, welches ich bisher nicht angemessen stopfen konnte. Dies möchte ich jetzt mit den Zertifizierungen ändern.
Herausforderungen der Selbstständigkeit
Als Selbstständiger in der Softwarebranche muss ich mich kontinuierlich an Marktanforderungen anpassen, weil ich sonst an Relevanz für die Kunden verliere. Die aktuelle Marktsituation ist durch Kostendruck, internationale Konflikte und ein Überangebot an Freelancern besonders anspruchsvoll.
Während es zu Corona-Zeiten gereicht hat, seinen Schwerpunkt wie zum Beispiel Java-Entwicklung, richtig gut zu beherrschen, ist das 2025 nicht mehr genug. Der Vertriebs- und Marketingaspekt der Selbstständigkeit hat erheblich an Bedeutung gewonnen - besonders für jemanden wie mich ohne jahrzehntelange Erfahrung und ein großes bestehendes Netzwerk.
Fachliche Glaubwürdigkeit
Es macht einen deutlichen Unterschied in Akquisegesprächen, ob ich nur behaupte: "Ich habe mehrere Jahre mit AWS gearbeitet und kenne mich gut mit den Services X, Y und Z aus", oder ob ich diese Aussage mit anerkannten Zertifizierungen untermauern kann.
Diese Qualifikationen verleihen mir als Bewerber zusätzliche Glaubwürdigkeit und sind super Gesprächsstarter für tiefgehende Fachdiskussionen. Besonders mit den anspruchsvolleren Zertifizierungen wird man im Team zum zentralen Anlaufpunkt für die jeweiligen Themenbereiche.
Die goldene AWS-Jacke
Ich möchte an dieser Stelle einen kleinen Fun Fact erwähnen: Für Personen, die alle AWS-Zertifizierungen gleichzeitig halten (also innerhalb eines Dreijahreszeitraums alle Zertifizierungen erwerben), soll es unter bestimmten Voraussetzungen eine exklusive goldene Jacke geben.
So soll sie aussehen:

(via Reddit)
Das soll nicht mein Hauptmotivator sein. Auch wenn es cool wäre, die irgendwann mal zu erhalten… Tragen und damit herumlaufen würde ich damit aber auch nur auf einem AWS Summit. Allerdings tauchen zunehmend Hinweise auf, dass AWS diese Jacke möglicherweise gar nicht (mehr) vergibt. Vielleicht bleibt diese Trophäe ein unerreichbares Ziel - die Zertifizierungen selbst sind jedoch der eigentliche Gewinn.
Meine erste AWS-Zertifizierung: Solution Architect Associate (CSA-S03)
Ich habe mich entschlossen, als erste Zertifizierung die “AWS Certified Solutions Architect - Associate” abzulegen. In den vergangenen Jahren hatte ich immer wieder mal Anläufe zu der “AWS Certified Developer - Associate” gemacht, aber mich letzten Endes nie für die Prüfung angemeldet. Bemerkenswert ist die große inhaltliche Überschneidung dieser beiden Zertifizierungen. Bei der Solution Architect-Zertifizierung liegt der Fokus stärker auf Themen wie Hybrid Cloud, Migration zu AWS und Betreiben von Workloads mit EC2, RDS und VPC. Auch Security und Speicherlösungen werden intensiv behandelt.
Im Grunde ist es egal, welche von den beiden Prüfungen man zuerst macht. Es ist auch komplett egal, mit welcher man grundsätzlich anfängt. Diese Prüfung setzt mehr auf Breite und die Developer Associate Prüfung setzt tendenziell auf Tiefe des Wissens.
Mein Weg beginnt jetzt
Mit diesen Überlegungen starte ich meine AWS-Zertifizierungsreise. In den kommenden Wochen und Monaten werde ich regelmäßig über meinen Fortschritt, Erkenntnisse und Lernerfahrungen berichten. Ich freue mich darauf, meine Erfahrungen zu teilen und hoffe, dass sie auch dir bei deiner Cloud-Karriere helfen kann.
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